Seit Kurzem habe ich auch Kontakt zu meiner Gastfamilie in Santa Cruz, auch wenn dieser noch nicht offiziell bestätigt ist, sondern nur über Facebook erfolgt.

 

Die Familie besteht aus Vater Victor Hugo, genannt Vico, und Mutter Silvia. Sie besitzen gemeinsam einen Laden, der als Chocolaterie begonnen hat. Inzwischen verkaufen sie alle Arten von Nachspeisen, Kuchen und ganze Dinner. Die ältere Tochter der beiden, Camila, ist schon 24 und studiert Commercial Engineering in Santiago, Chile. Ihr Bruder Felipe ist 21 und studiert Zootechnologie in Brasilien. Die Jüngste ist 17, heißt Isabella und geht noch zur Schule. Sie wird noch einen Monat lang da sein, wenn ich bei ihnen ankomme und dann ebenfalls ins Ausland gehen - nach Italien.

 

Fotos von ihnen habe ich zwar schon, werde ich aber erst mit ihrem Einverständnis hier hochladen. :)

Stattdessen gibt's hier die Facebookseite ihres "Casa del Chocolate": https://www.facebook.com/confetticasadelchocolate?fref=ts

Die sind richtige Künstler, oder? :D

 

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NEWS (12.o8.14):

 

Inzwischen bin ich seit einigen Tagen hier. Anfangs waren nur Camila und ihr Cousin Leo aus Brasilien (14) hier. Der bleibt noch bis zum Jahresende. Gestern Abend kamen Silvia, Vico und Isabella aus Brasilien zurueck, wo sie Felipe besucht hatten. Die gesamte Familie ist unglaublich lieb und ich fuehle mich sehr wohl hier. Ich habe auch schon gefuehlte dreihundert Tanten, Cousins und Cousinen kennengelernt. Hier ist jeder mit jedem verwandt...


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Gastfamilienwechsel


Mir ist aufgefallen, dass ich ja gar nichts über meine 2. Gastfamilie hier drin stehen habe. Ich kann gar nicht mehr sicher sagen, wann genau ich umgezogen bin, es war irgendwann kurz nach Carneval. Es gab einen riesigen Streit mit meiner ehemaligen Gastschwester Camila, die mich ja noch nie sonderlich leiden konnte, woraufhin ich meine Tanzschulfreunde gefragt habe, ob irgendwer eine Bleibe für mich hat. Die Rückmeldung war gigantisch, jeder wollte helfen und hat bei sich zuhause gefragt, und letztendlich hatte ich drei verschiedene Häuser zur Auswahl, die tatsächlich alle Grundbedingungen (eigenes Zimmer beispielsweise) erfüllen, die ich mir gewünscht hatte. Dann kam aber doch alles anders, denn ich war gerade mit Chaly unterwegs, als dessen Tante anrief und meinte, sie hätte es sich nochmal überlegt und würde mich aufnehmen wenn ich möchte. Chaly hatte bis dahin noch nicht einmal erwähnt, besagte Tante überhaupt gefragt zu haben und meinte spontan, wir gingen sie jetzt besuchen. Gesagt, getan, 15 Minuten später saßen wir bei Gaby am Küchentisch und haben geplaudert. Sie hat 2 Kinder, Sergio, 23, und Paola, 20, und hat sich vor nicht allzu langer Zeit erst scheiden lassen. Außerdem gab es eine Katze namens Mojito, die aber einen Tag nach meinem Einzug leider gestorben ist, und einen kleinen Wuschelhund namens Gogo, den ich echt ins Herz geschlossen habe.

Anfangs war ich mir wirklich unsicher, ob ich zu Gaby ziehen sollte, da das Zimmer, das sie für mich hatte, noch voller Krimskrams stand. Aber Chaly versicherte mir, sein Cousin und seine Cousine seien super und seine Tante natürlich auch und es würde mir hier gut gehen. Außerdem hatte Gaby bereits zwei Gastschüler vor mir, nämlich als Sergio und Paopla in den USA waren.


So tat ich, was im Nachhinein das absolut richtige war - ich beschloss, zu Gaby zu ziehen.Als erstes redete ich mit Jorge von AFS, der zwar überrascht war, da ich mich vorher nie beschwert hatte, aber meinte, wenn er sich um nichts zu kümmern brauchte, könne ich ruhig umziehen. Am nächsten Mittag beim Essen mit meinen ehemaligen Gasteltern und Camila fasste ich Mut und erzählte ihnen von meiner Entscheidung. Ich konnte deutlich spüren, dass Camila froh, Vico verletzt bis wütend und Silvia eine Mischung aus allem war.

An einem Sonntagabend kam ich nach Hause, hatte innerhalb von weniger als einer halben Stunde all mein Hab und Gut eingepackt und verabschiedete mich von Silvia, die ich als einziges weckte. Sie zeigte nochmal ihre gute Seite und meinte, ich könne mich wannimmer etwas sei, bei ihr melden, sie sei für mich da. Pluspunkt.

Ich bedankte mich für alles, gab ihr den Schlüssel und lud meinen Kram in das wartende Taxi, das mich die zehn Minuten zu Gabys Haus fuhr.

Dort war das Zimmer inzwischen wirklich ein Zimmer mit riesigem Bett, Schreibtisch, Regal als Kleiderschrank und Tischchen für alles mögliche und ich richtete mich erst einmal ein. Abends lernte ich auch endlich Paola kennen, die bis dahin nie zuhause gewesen war.


Letztendlich fühle ich mich wohl hier, habe alle Freiheiten, die ich mir wünschen kann, darf feiern gehen bis wann ich will, gehe ab und an mit meinen Geschwistern Wally spielen oder mal zu Familienessen und bin zufrieden.

Es ist definitiv nichts schlimmes, die Gastfamilie zu wechseln. Es ist kein Aufgeben, kein Resignieren, es ist einfach nur eine kleine Veränderung in dem Leben, das man hier führt, die bewirkt, dass es besser wird. Also nur zu.