Hallo meine lieben Leser - nach viel u langem Warten schreibe ich endlich mal wieder ein bisschen was. Ihr werdet bald merken, warum ich lange nicht geschrieben habe, denn meine tastatur ist kaputt, sodass manchmal einfach Buchstaben fehlen werden (der let_te im Alphabeth _um Beispiel) oder Großschreibung missachtet wird. 

trotdem verdient ihr es, wieder auf den neuesten Stand gebracht u werden! 

 

Also - beginnen wir mal bei den Sachen, die sich nicht oder kaum verändert haben. Beständig bleibt das tan_en. Wenn nicht gerade irgendetwas anderes wichtiger ist, gehe ich da immer noch jeden Nachmittag und Abend hin und fuehle mich auch immer noch genauso wohl dort. Regelmäßig wird irgendein Geburtstag oder Jubiläum gefeiert, also es werden die Plastiktische ausgebreitet, jemand kauft einen Kuchen, Soda und Empanadas und dann sit_en alle eine Weile herum und halten Reden, Singen und plaudern. Jeden Samstagvormittag haben wir seit Kur_em auch noch tinku, eine folklorische tan_art aus La Pa_, die wir fuer die Halbjahresshow am 3.6. einstudieren.

In meiner Arbeit war ich im Januar noch immer drei tage am Stueck und als die Schule wieder begann, uebernahm ich als Lehrerin die Vorschulklasse. Das klappte sogar gut mit meinen etwa 10 Kids, doch dann war ich 2 tage krank und als ich _urueck kam hatte eine Lehrerin meine Klasse _usammen mit den Erstklässlern und ich bekam sie nie _urueck. Manchmal bin  ich dort noch um _u helfen, aber viel ist nicht _u tun, weshalb ich dann noch lieber in die Kueche gehe und Gemuese schneide. Aber auch das ist nicht gerade erfuellend, weshalb ich umso trauriger bin, dass alle drei anderen Voluntäre - Culastia, Maria und Steven, diese Woche wieder nach Hause fliegen! _u diesem Anlass gab es gestern noch ein Abschlussessen im Buero.

Die größte Veränderung ist wohl die, dass ich meine Familie vor einigen Wochen gewechselt habe. Nachdem ich mich ja schon länger immer unwohler gefuehlt hatte und die Kommunikation gegen Null gegangen war, fragten sie mich nach meiner Argentinienreise nicht einmal, wie es war. Daher beschloss ich, nicht mit ihnen nach Brasilien _u fahren. Während der ersten der beiden Wochen, die die Familie in Brasilien war, war meine Gastschwester noch mit mir daheim und es kam einmal _u einem riesigen Streit, nachdem ich beschlossen hatte, wenn sie so ueber mich denken, will ich hier nicht bleiben. Am selben Abend bat ich meine Freunde aus Apasionarte um Mithilfe bei der Suche nach einem neuen Haus und erhielt so unglaublich viel Unterstuet_ung, wie ich es mir nicht einmal hätte erträumen können. Let_tendlich _og ich dann aber _u Gaby und ihren Kindern Paola (20) und Sergio (23), welche tante und Cousins von Chaly sind. Ich glaube, das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte, denn sie sind unglaublich liebenswuerdig, lassen mir trot_dem meine Freiheiten und wir gehen außerdem recht oft beispielsweise Wally spielen, eine abgewandelte Form von Volleyball, die man im Squashfeld mit Wänden spielt. Ebensooft veranstalten wir Spieleabende wie eine Gruppe Rentner und bekriegen uns im Pictionary und einigen Kartenspielen. 

 

Eigentlich fällt mir gar nicht mehr ein, was ich noch schreiben könnte, denn daraus besteht mein Leben der_eit und es ist immer noch super, auch wenn meine Familie mir doch abgeht. Also stellt Fragen wenn ihr mehr wissen wollt und guckt auf Facebook fuer Bilder vom Weggehen, ins Kino gehen, bowlen, Wally spielen, schwimmen etc.



23.04.2015


Dann schließe ich mal die geliehene externe Tastatur an und versuche, meine Finger wieder an normales Tippen mit Zehnfingersystem zu gewöhnen. Kompliziert! Trotzdem will ich euch den Blog nicht weiter vorenthalten. Ich beginne einfach mal beim letzten Donnerstag, an dem ich gemeinsam mit meiner Chefin Cleo und einer weiteren Mitarbeiterin, sowie drei Freundinnen von ihm Steven zum Flughafen gebracht habe. Der hat seinen Aufenthalt aus privaten Gründen ersteinmal abgebrochen und ist inzwischen auch wieder gut zuhause angekommen. Danach waren wir Mädels, also alle außer die beiden Frauen aus meiner Arbeit noch gemeinsam Pollo essen, bevor ich ins Tanzen gegangen bin. Direkt nach Daniels Stunde sind Lotte und ich aber schon nach Hause gefahren, um uns umzuziehen und herzurichten, denn wir gingen auf das Konzert von Romeo Santos, dem King of Bachata. Mein Bruder Sergio nahm uns im Auto mit in die Stadt, wo wir Luisa trafen um uns schonmal in die Reihen der Anstehenden zu quetschen, die teils seit Stunden warteten. Warum, verstehe ich nicht, denn man kam locker vorn in die Schlange und nach fünf Minuten wären wir theoretisch drin gewesen, hätten wir nicht auf die Jungs warten müssen. Ohne Handyempfang - das Netz war aufgrund der vielen Leute hoffnungslos überlastet - war es auch eher schwierig, zu kommunizieren. Letztendlich sind Lotte und ich nochmal ein Stück weggelaufen, bis wir Netz hatten, nur um am Telefon zu erfahren, dass Chaly und Daniel inzwischen Luisa gefunden hatten. Also zurück zum Treffpunkt, wo aber Daniel schon auf die Suche nach Lotte und mir gegangen war. Kurzum, ein paar Minuten später waren wir trotzdem im Stadium und suchten uns einen Ort, an dem man noch einigermaßen sehen konnte. Wir hatten Stehplätze, denn Daniel hatte gehofft, tanzen zu können, doch das war aufgrund der vielen Menschen unmöglich, genauso wie auf die Bühne gucken. Der liebe Sänger ließ erst einmal stundenlang auf sich warten, bis um halb 12 Uhr nachts endlich das Konzert begann. Vom vielen Stehen tat uns am Ende allen der Rücken weh, doch das Konzert war noch ziemlich schön. Auch wenn es für mich persönlich das von Alejandro Fernandez nicht toppte.

Da das Konzert erst um drei Uhr aus war und ich nach halb vier daheim, verzichtete ich wie alle anderen darauf, am Freitag zur Arbeit zu fahren. Stattdessen ging ich nur zum Tanzen, bis um zehn Uhr abends und dann ins Bett. Am Samstag hatten wir um zehn Uhr Tinkutraining (Folklore aus La Paz), und danach informierte mich Andres kurzfristig, dass ich noch zwei Stunden bleiben muss für das, was wir für den Job beim Schönheitssalon Carole können müssen. So kam ich also um drei Uhr nach hause, aß Mittag, duschte und gammelte dann bis zum Abend in meinem Zimmer. Gegen acht Uhr fuhr ich ins CineCenter, um mich mit Luisa und einer "neuen" AFS-Deutschen namens Sina zu treffen, erst ein Mexican Salad im Med und dann "Insurgent" im Kino angucken. Der Film war mäßig, aber der Abend war trotzdem schön.

Am Sonntag beratschlagte meine Familie etwa zwei Stunden lang, was sie gerne zu Mittag essen würden, erst zu Hause, dann im Auto vor der Tür diskutierend, schließlich beim Fahren, dann beim Abklappern einiger Restaurants und schließlich hielt man sogar nochmal am Straßenrand an, um weiter zu beratschlagen. Letztendlich wurde Ente gewählt, und zwar im La Sierra, zu dem man etwa eine Stunde hinfahren musste, was aber wunderschön mit Affen und Papageien im grünen Gebiet von La Guardia liegt. Auf dem Heimweg holten wir noch Luisa ab und gingen dann alle gemeinsam mit den beiden Cousinen von nebenan auf den Sportplatz, um dort Basketball, Fußball, Länderball, Völkerball und alles mögliche zu spielen. Die Cousinen gingen danach wieder zu sich nach Hause, meine Schwester Paola gab das Kartenspielen nach kürzester Zeit auf, doch Luisa, Sergio, Chaly und ich spielten noch eine ganze Weile unser Lieblingskartenspiel und Uno.


Am Montag fuhr ich ganz brav ins Projekt und übernahm mit Rosa die beiden jüngsten Klassen, da Profe Vivien nicht kam. Nachmittags war natürlich tanzen, doch abends fuhr ich mit der halben Tanzschule ins Kino, da wir von Andres eingeladen wurden. Leider in Fast and Furious 7, den ich etwa eine Woche vorher im selben Kino mit dem riesen-XD-Bildschirm in 3D schon mit einigen Freunden gesehen hatte. War trotzdem schön.

Der Dienstag begann wieder mit Arbeiten, doch hauptsächlich führte ich zwei Belgierinnen herum, die eigentlich in Alalay arbeiten, sich aber Callecruz mal angucken wollten. Am Nachmittag war ich natürlich tanzen und gegen Abend fuhr ich in die andere Tanzschule, nach Magnificarte, um dort wieder für das Carole-Event zu üben, das am nächsten Montag stattfindet. Daniel nahm mich danach mit zurück zu Apasionarte, wo wir noch Paartanz und Tango hatten. Außerdem hatte Luisa eine Überraschung für mich: Mein Paket aus Deutschland war endlich angekommen! Um die Tanzschlappen beneideten sie mich alle, die Schokocookies hab ich am nächsten Tag gleich mal verteilt und grade noch so einen halben abbekommen (sie wollten wissen, wo ich sie gekauft habe. Haha!), und die Schokolade ist erstmal im Kühlschrank, mal sehen wie lange sie da überlebt oder ob meine Gastfamilie nascht.

Am Mittwoch war ich schließlich wieder mit Profe Vivien in meiner Klasse und unterrichtete die Vorschüler, ging mittags tanzen, wo wir die schnelle Salsa jetzt ruhen ließen und stattdessen einen weiteren Tinku begannen, und blieb da auch bis abends um neun. Dann beschlossen die Jungs, noch was gemeinsam essen zu gehen, also warteten wir, bis Steven um zehn Uhr mit seiner letzten Stunde fertig war und Alvaro auftauchte, um gemeinsam zum nächsten Pollo-Laden zu fahren. Alvaro brachte mich danach nach Hause.

Am Donnerstag wollte ich ins Projekt fahren, war wie immer pünktlich, doch als nach einer halben Stunde warten niemand auftauchte, fuhr ich wieder heim. Handyguthaben hatte ich leider keins mehr, sonst hätte ich mir bestätigen lassen, dass das Micro mal wieder zu früh dran war und längst irgendwo auf dem Weg nach Cotoca. So fuhr ich zurück nach Hause, schlief bis elf und beschloss dann, meinen Blog mal wieder ein bisschen weiterzuschreiben.